KUNSTPRAXIS, 2001 / 2003
kuratorisches Projekt gemeinsam mit Anja Casser |
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KunstPraxis 3
Mariko Sakamoto und Steffen Werner
13.01. - 07.03.2003
Mariko Sakamoto (Berlin) arbeitet an der Schnittstelle
zwischen Film und Zeichnung, die sie durch poetische Erzählstrukturen
verbindet. Für das Wartezimmer der betriebsärztlichen
Praxis entwarf sie eine Bildersequenz aus Filmstills mit
dem Titel "6 Sekunden aus lim x–›∞(1/x)", die als Siebdrucke auf Folien aufgezogen
und wandfüllend an der Fensterfront installiert werden.
Die Bilder wurden im Super-8-Filmformat über die Dauer
von 24 Stunden aufgenommen und zeigen fragmentarische
Bildausschnitte von Straßenszenen in Berlin, die durch
das technische Verfahren transparent und zeichnerisch
aufgerastert wirken. In der filmischen Reihung der Bilder
entwirft die Künstlerin Geschichten von Zeit, Raum und
Bewegung. Assoziativ erinnerte Filmbilder vermischen sich
mit den Alltagsbewegungen der Passanten in der Jägerstraße
- ein diffuser Blick durch das Fenster auf die Realität.
Virtuelle Welten von Computerspielen, Animationen und
Filmen verbinden sich in der künstlerischen Arbeit von
Steffen Werner (München) mit den realen Ausstellungssituationen.
Die Videoinstallationen reagieren dabei auf vorhandene
räumliche Strukturen, indem sie Architektur oder statische
Objekte multimedial "in Bewegung setzen". Für die Arztpraxis
realisierte der Künstler die digital bearbeitete Videosequenz
"SPRINGGYM". Das Video zur Installation wurde vor Ort
mit Siemens-Mitarbeitern aus verschiedenen Bereichen des
Unternehmens gedreht, die unter professioneller Anleitung
und in ihrer alltäglichen Bürobekleidung zu Gymnastik-
und Aerobicübungen animiert wurden. In der technischen
Nachbearbeitung wurden die Darsteller mithilfe des so
genannten Bluebox-Verfahrens vor eine Alpenlandschaft
gesetzt. In der Ausstellung wurde "SPRINGGYM" im Gang
der Betriebsarztpraxis projiziert und reflektierte auf
spielerische Art die Funktion des Körpers im Spannungsfeld
zwischen Arbeit, Sport und Freizeit. |
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