Der
Neubau der ABM Generali in Köln verfügt über
vier unabhängige Aufzugssysteme, die einen sehr flexiblen
Zugang zu den Büroräumen ermöglichen. Verlässt
man den Aufzug im 3. Stock steht man einer Glaswand gegenüber,
hinter der unterschiedlich gewölbte Metallspiegel angebracht
sind. Dabei gibt es für jeden Aufzugsvorraum leichte
Variationen der wellenartigen Wölbungen der Spiegel,
die einmal horizontal, einmal vertikal, einmal
diagonal den gesamten Raum vervielfachen und ornamental
verzerren. Es entstehen unterschiedliche Brechungen, die
trotz des seriellen Charakters jeder Wand wieder ihre Besonderheit
geben. Durch die Bewegung im Raum und die Veränderung
des Betrachterstandpunkts ergeben sich permanent neue Effekte.
Raum und Körper scheinen sich manchmal fast aufzulösen
in abstrakte Formen, dann wieder wirkt man verzerrt, gedehnt
oder aufgebläht wie im Spiegelkabinett. Das theatrale
Moment, das das Öffnen der Aufzugstür –
gleich eines Bühnenvorhangs – erzeugt, konfrontiert
den Betrachter mit einem Zerrbild der Realität. Bereits
im Begriff wieder der jeweiligen Tätigkeit nachzueilen,
wird die Wahrnehmung auf die Probe gestellt und für
einen Moment weicht Irritation und Verunsicherung der Büroroutine.
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